Warum wir Transformation können. Und brauchen! Und wie Sie dorthin gelangen.

Manchmal wird mir eng um’s Herz: die politischen Entwicklungen machen mir Sorge,  und die Klimakrise schreit laut nach schnellen, entschiedenen Handlungen.
Kurz gesagt: Wir brauchen dringend Transformation. Nicht irgendeine Transformation, sondern eine Transformation hin zu einer Kultur der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Lösungsentwicklung. Unser Gesellschaftssystem fußt auf der Ausbeutung von Ressourcen, aber unser Boden wird brüchig. Das lässt uns die Klimakrise mit Hitze und Trockenheit im Wechselspiel mit Überflutungen und Schlammlawinen am eigenen Leib erfahren.  Nur eine Transformation unserer Kultur – und das heißt auch wie wir zusammen arbeiten, Lösungen entwickeln und entscheiden – wird uns aus dieser Krise hinausführen.

Entfremdung im Netz des Lebens

Bereits der Begriff „Ressourcen“ enthüllt die Entfremdung, die in unserem gesellschaftlichen Wesenskern stattgefunden hat und immer noch stattfindet: Wir erleben uns als von unserer Umwelt abgekoppelt. Sie ist für uns eine Ressource, die wir ausbeuten. Auch uns selbst beuten wir aus, und wir sprechen voneinander als Ressourcen (Human Ressource Manager  können ein Lied davon singen).

Diese Trennung in Subjekt (immer der Mensch) und Objekte (alles andere, was auf dem Planeten existiert) hat lebensfeindliche Folgen, weil sie keine systemischen Abhängigkeiten berücksichtigt. Uns ist das Bewusstsein unserer Interdependenz verloren gegangen: das Bewusstsein unserer wechselseitigen Verbundenheit und Abhängigkeiten im Netz des Lebens[1].

Es gibt Hoffnung: Von Ressourcen zu Relations

Mit „All my relations” (oder „We are all related“) formuliert die indigene Lakota-Kultur hingegen ein Selbstverständnis, welches die Menschen als eingebettet in ein Zusammenspiel aller Lebewesen begreift. Der Begriff Lebewesen umfasst auch Wesen, die wir hier zu Lande als Dinge wahrnehmen, beispielsweise Bäume. Was bei uns ein Baum ist, wird anderswo als „the standing people“ wahrgenommen[2], benannt und dementsprechend behandelt. Sehr vereinfacht gesagt: Statt Objekte werden andere Lebewesen erlebt, die im Kern miteinander verbunden sind. Handlungen wirken sich daher aus, und wir können in Beziehung treten.

Verbundenheit ist es auch, die uns den Schlüssel in die Hand gibt für Lösungsentwicklung und Transformation in schwierigen Zeiten. Denn wir Menschen verfügen über das Potenzial für die gemeinschaftliche, das heißt die co-kreative Lösungsentwicklung, die wir so dringend benötigen. Aus meiner Arbeitserfahrung als Organisationsberaterin weiß ich, dass es gelingen kann dieses Potenzial zu entfalten und Lösungen zu entwickeln, die in der Klugheit und Kreativität vieler und verschiedener Menschen wurzeln. Sie übertreffen die Lösungsfähigkeit einzelner Menschen.

Das Potenzial zur Transformation öffnen

Verbundenheit öffnet uns den Weg zu diesem Potenzial. Denn sobald wir uns mit Umwelt und Mitmenschen verbinden (in Kontakt gehen) und die Entscheidung treffen, für eine geteilte Zielsetzung zu arbeiten, verändert sich unsere Perspektive: Gemeinsamkeiten und Gleichwertigkeit treten in den Vordergrund. Dadurch können Unterschiede zur Quelle von Fülle und zur Inspiration für gute Lösungen werden. Statt Diskussion entsteht Dialog, aus Konkurrenz wird Co-Kreation, aus Enge erwächst Emergenz. Das ist ein Schatz, der mir Hoffnung gibt.

Dieses Potenzial steht auch Organisationen zur Verfügung, wenn sie für die richtigen Rahmenbedingungen für ihre Denk- und Entwicklungsprozesse sorgen und eine Kultur der Zusammenarbeit entwickeln und pflegen.

Kontaktieren Sie mich, und wir nehmen diese Fährte gemeinsam auf!

[1] Fritjof Capra (2015): Lebensnetz: Ein neues Verständnis der lebendigen Welt. Fischer Verlag.

[2] Robin Wall Kimmerer (2015): Braiding Sweetgrass: Indigenous Wisdom, Scientific Knowledge and the Teachings of Plants. Milkweeds Edition.